Ein Klassiker: Die Moccamaster-Kaffeemaschine wird weitgehend baugleich schon seit 1964 produziert – und ist dabei bis heute ziemlich einzigartig geblieben. Hier werfen wir einen detaillierten Blick auf das Modell Moccamaster KBG 741.
Sein Image-Tief hat der Filterkaffee längst durchschritten und Hand aufs Herz: Es gibt schlechtere Möglichkeiten für den täglichen und unkomplizierten Kaffee-Konsum. Die Auswahl an Kaffeemaschinen für Filterkaffee ist dabei inzwischen so groß wie vielfältig, zu diesem Thema gab es hier auch schon einen Best-of-Artikel.
Ein Klassiker sind dabei aber zweifelsohne die nach wie vor in den Niederlanden von Hand produzierten Moccamaster-Geräte von Technivorm. Inzwischen gibt es diverse Varianten und auch das ursprüngliche Model 68 wurde wieder neu aufgelegt – in ihrer Konstruktion setzen aber alle Modelle auf denselben Aufbau: Im „Turm” links befinden sich der Wassertank und das Heizelement. Dann folgt das heisse Wasser dem Wasserdurchlauf nach rechts in den Kaffeefilter mit dem gemahlenen Kaffee. Ist dieser durchlaufen, fliesst der Kaffee schlussendlich in der Glaskanne.
Nach wie vor ist dieser gegliederte Aufbau, welcher auch maßgeblich das Design der Maschine beeinflusst, ziemlich einzigartig und charmant. Er gibt dem Klassiker einen gewissen Retro-Look, welcher sich dank schier zahlloser und kunterbunter Farben noch weiter steigern lässt. Doch auch die matt schwarze Variante hat ihren Reiz und verleiht dem Gerät eine zurückhaltende Eleganz.
Abgesehen vom Design bietet die Konstruktion des Moccamaster auch in der täglichen Nutzung einige Vorteile: der transparente Wasserbehälter (aus Kunststoff) lässt sich dank des komplett abnehmbaren Deckels nicht nur kinderleicht füllen, sondern zeigt auch glasklar an, wieviel Wasser (mit einer Skala für Tassen und Liter) eingegossen wurde. Gemessen an teils winzigen Anzeigen anderer Maschinen ist dies tatsächlich eine Erleichterung. Zudem ist der Wasserbehälter denkbar einfach zu reinigen, da es keine Ecken oder Einbuchtungen gibt.
Ebenso einfach verhält es sich mit dem Edelstahl-Wasserdurchlauf: Dieser ist aufgesteckt und kann zur Reinigung abgenommen werden. So lässt sich die Moccamaster im Handumdrehen sauber halten. Doch auch die Funktion dieses Wasserdurchlaufs bietet interessante Details: das heiße Wasser fliest hier durch 9 versetzt angeordnete Löcher auf den gemahlenen Kaffee und wird zusammen mit dem schubweisen Fluss des Wassers ähnlich einer Dusche relativ flächig verteilt. Dadurch soll das Kaffeepulver möglichst gleichmäßig mit Wasser übergossen werden.
Zur Befüllung des Filters mit gemahlenem Kaffee (hier passt übrigens jeder gewöhnliche 1×4 Filter) lässt sich auch dessen Deckel komplett abnehmen, zudem kann dabei besagter Wasserdurchlauf zur Seite gedreht werden. Dies ist durchaus praktisch – allerdings sollte man beachten, dass sich der Edelstahl des Wasserdurchlaufs stark erwärmt und nach der Kaffee-Zubereitung entsprechend heiß ist.
Stichwort Hitze: Hier erhält die Moccamaster viel Lob, da sie ziemlich exakt eine Brühtemperatur von 92–96 Grad schafft, was als perfekter Wert bei der Zubereitung von Filterkaffee gilt. Die Warmhalteplatte hält die Glaskanne dann bis zu 40 Minuten bei 80–85 Grad warm, per Kippschalter lässt sich die Warmhalte-Temperatur für Kaffee-Mengen von bis zu 6 Tassen oder für 6–10 Tassen auswählen.
Letztlich hat auch noch die Kanne aus Glas eine kleine Spezialität zu bieten: der Trichterförmige Einlass im Deckel lässt den frisch zubereiteten Kaffee direkt nach unten fliessen – deutlich leiser als bei anderen Maschinen, bei denen der Kaffee von oben heruntertropft.
Fazit: Es gibt gute Gründe, warum die Moccamaster auch heute noch großen Anklang findet. Natürlich ist hierbei primär die gelungene Zubereitung von Filterkaffee mit perfekter Brühtemperatur zu nennen. Zudem arbeitet die Maschine angenehm leise, lässt sich im Alltag einfach reinigen und es gibt eine gute Ersatzteilversorgung. Das Design bietet dank der zahlreichen Farbvarianten viel Auswahl und ist inzwischen ebenso zeitlos wie die Moccamaster selbst.