Bis Sonntag findet mit der Eurobike die weltgrößte Fahrradmesse in Friedrichshafen statt. Wer es selbst nicht zu Messe schafft, findet hier eine Auswahl an Neuigkeiten rund um das Thema Urban Bikes.
Vorweg bleibt einmal mehr festzuhalten: Die Eurobike bietet derart viel Fläche, Aussteller und Testmöglichkeiten, dass sich an einem Tag allein nur schwer ein umfassendes Bild machen lässt. Dieser Artikel spiegelt somit nur einen Ausschnitt wieder mit dem Fokus auf Urban Bikes und passendem Zubehör. Bei vielen Herstellern stehen in diesem Jahr die Produktpflege und Verbesserungen im Detail im Fokus, wirklich spektakuläre Neuerscheinungen sind eher selten zu finden – und trotzdem bietet die Eurobike eine seltene Möglichkeit, derart viele Hersteller und Produkte auf einmal zu entdecken.
Bei Schindelhauer gibt es im und um den bekannten Container-Messestand das ganze Sortiment zu bestaunen, unter anderem das limitierte und bereits ausverkaufte Brooks-Sondermodell mit der Nummer 001. Daneben der schon aus dem Vorjahr bekannte Jakob mit integriertem Cobi-System, neben der Variante in weiß ist dieses Rad jetzt auch komplett in schwarz erhältlich. Blicke zieht der hellblaue Custom-Aufbau des Ludwig mit Rohloff-Nabe auf sich; ähnlich exklusiv ist die Modellreihe Wilhelm mit dem Tretlager-Getriebe von Pinion. Hier gibt es die neue Option, die frisch vorgestellte Pinion C-Serie zu verbauen, welche günstiger und leichter ausfällt. Unabhängig vom Rad dürfte die neue Schindelhauer-Wandhalterung für viele interessant sein, die mit unsichtbarer Aufhängung, minimalistischem Look und massiver Holzoberfläche sofort zu gefällt.
Die Heidelberger von Coboc präsentieren sich erstmals nicht nur im Außenbereich sondern sind auch mit einem großen Stand im inneren der Messe vertreten. Erstmals in Friedrichshafen ist das neue Damenmodell Villette zu sehen – eigentlich als limitierte Kleinauflage geplant, wird das Modell nun aufgrund der hohen Nachfrage in Serie produziert. Daneben sind die anderen Singlespped E-Bikes Vesterbro, Soho und natürlich auch das kürzlich getestete Rome zu sehen. Neu ist die Coboc-App, welche ab sofort in den App-Stores kostenlos verfügbar ist. Im Vorjahr noch als Prototyp zu sehen, ist die Smartphone-App nun marktreif und lässt sich für alle aktuell erhältlichen Modelle nutzen. Die App bietet eine Navigation inkl. Anzeige der Topographie und errechnet die maximale Reichweite anhand des aktuellen Akkustands. Ebenso wird die Geschwindigkeit angezeigt und bei den Commuter-Modellen lässt sich das Licht steuern. In Zukunft wird noch eine Funktion folgen, mit der sich Parameter der Motorsteuerung (Beschleunigung, maximale Unterstützung etc.) konfigurieren lassen. Übrigens: Wer ein Coboc live erleben will, hat im Außenbereich der Messe wie in den Jahren zuvor Gelegenheit dazu.
Generell kommen immer mehr elektrisch unterstützte Urban Bikes auf den Markt und auch das Singlespeed-Konzept findet einige Nachahmer: So lässt sich das Modell von Freygeist im Testbereich fahren, am Eingang der Messe war ein Modell von Ampler zu entdecken – beides schwarze Singlespeed-Bikes mit unsichtbarem Akku, Singlespeed und Riemenantrieb. Und auch die Nachrüstlösung add-e, welche hier schonmal vorgestellt wurde, ist vertreten.
Specialized war hier ja schon mehrfach mit der heckgetriebenen Turbo-Serie vertreten. Nachdem im letzten Jahr zahlreiche Spcialized Mountainbikes mit dem neuen Motor von Brose erschienen sind, scheint man jetzt auch die „klassische“ Turbo-Serie umzustellen. Vado heisst das neue Modell, nun mit Brose-Mittelmotor und integriertem Akku, welcher sich weiterhin aus dem Rad entnehmen lässt. Bei voll ausgestatteten Commuter-Bikes darf natürlich auch Stromer aus der Schweiz nicht fehlen, die für die kommende Saison mit dem Stromer ST1 X ein neues S-Pedelec Einstiegsmodell zu einem – für Stromer-Verhältnisse – günstigen Preis von rund 5.000 Euro zeigen. Neu in diesem Segment ist die X-Serie von Klever, welche gleich zum Start mit dem Eurobike-Award ausgezeichnet wurde. Ein gut und vor allem eigenständig gestaltetes Bike, welches als „normales“ 25 km/h Pedelec und als schnelles S-Pedelec verfügbar sein wird.
Natürlich gibt es auch noch genügend klassische Bikes ohne elektrischen Antrieb zu sehen: Mit der preisgünstigen Marke Excelsior ist Branchenriese Hartje mit Lifestyle-Rädern vertreten. Eine Kategorie, die auch andere sehr erfolgreich besetzen: Creme Cycles zeigt sich beeindruckend breit aufgestellt und kann inzwischen auch mit einem umfangreichen Zubehörsortiment aufwarten. Klein und fein präsentiert sich die Auswahl bei Pelago, die mit einer großen Auswahl ansprechender Front- und Heck-Gepäckträger aufwarten. Außerdem zu sehen: Klassische Räder mit Stahlrahmen von Foffa Bikes, unter anderem eine Neuheit mit Nuvinci n330 Getriebe und Zahnriemen.
Eher modern als im Retro-Look präsentieren sich die Modelle von Cannondale, BMC und Canyon: Das neue Cannondale Bod Boy kommt mit starrer Lefty-Gabel, in der ein vertikaler Leuchtstreifen vom Licht-Spezialisten Supernova integriert ist. Die Sattelstütze besitzt passend dazu integrierte LEDs und dürfte von Lightskin stammen. Für den Antrieb kommt ein Zahnriemen und die Shimano Alfine 8-Gang-Schaltung zum Einsatz. Das AC01 IGH von BMC ist zwar schon bekannt, aber überzeugt nach wie vor in Ausstattung und Design. Bei Canyon hat man bereits im Laufe des Jahres die Commuter-Serie nach unten abgerundet – statt des aufwändigen Rahmen der Topmodelle kommt hier ein einfacheres Modell ohne integrierter Beleuchtung zum Einsatz. Die Ausstattung ist hochwertig geblieben, das Preis-Leistungs-Verhältnis ziemlich attraktiv. Neu ist in der kommenden Saison die abgebildete Farbgebung Petrol. In diesem Zusammenhang sei auch nochmals auf das limitierte Brooks-Sondermodell verwiesen!
Und sonst so? Viele Eindrücke, viele Fotos. Nachfolgend gibt es eine lose Auswahl an Produkten, die aufgefallen sind …
Die Eurobike 2016 ist am Samstag und Sonntag (3. und 4. September 2016) für alle Interessierten geöffnet und bietet neben der Messefläche eine – seit diesem Jahr besonders große – Teststrecke mit Fahrradmodellen aller Art. Wer die Messe besuchen möchte sollte so früh wie möglich anreisen, alle Infos gibt es auf der Website der Eurobike Show.
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