Nun ist sie erhältlich, die inzwischen sechste Ausgabe der Sonys RX100. Die populäre High-End Kompaktkamera kommt mit einem völlig neuen Objektiv, welches einen besonders großen Zoombereich ermöglicht.
Im Jahr 2012 brachte Sony die erste RX100 heraus und wirbelte damit den Markt der Kompaktkameras gehörig auf: Dieser war bis dahin von relativ billigen Kameramodellen mit mäßiger Bildqualität besetzt, doch Sony ging in eine ganz andere Richtung: Man verbaute erstmals den damals brandneuen und relativ großen 1″-Sensor in einem hochwertigen Gehäuse mit gutem Objektiv und präsentierte so eine ganz neue Art von Kompaktkamera: Diese war kompakt genug für die Hosentasche und lieferte eine hervorragender Bildqualität. Der Preis dafür war zwar schon von Anfang an hoch angesetzt, doch trotzdem entwickelte sich die RX100-Serie zum absoluten Verkaufsschlager für Sony.
Nun ist mit der RX100 VI das inzwischen sechste Modell erhältlich, welches diesmal wieder einige große Änderungen mit sich bringt: An erster Stelle sei das Objektiv genannt, welches nun einen vergleichsweise großen Zoombereich von 24–200 mm bietet (gerechnet auf das Kleinbild-Format). Zum Vergleich: die ersten beiden RX100-Modelle hatten einen Brennweitenbereich von 28–100 mm, aber der RX100 III wurde dann ein Objektiv mit 24 – 70 mm verbaut. Die neue RX100 VI bietet sich damit insbesondere als High-End Reisekamera an, bei der ein solch großer Zoomfaktor oft genutzt werden kann. Einziger Nachteil des neuen Objektivs ist die Blende, welche nun erst bei F2.8 (bis 4.5) beginnt und somit etwas weniger Spielraum für Freistellungen mit Bokeh bietet.
Zu den weiteren Neuerungen zählt der neue Touchscreen, mit dem sich da Fokusfeld per Fingerzeig festlegen lässt – allerdings scheint sich die Funktion auch weitgehend darauf zu reduzieren, ein navigieren per Finger durch das Einstellungs-Menü scheint nicht möglich zu sein. Wie gehabt ist der Monitor klappbar, was vor allem bei Über- bzw. Unter-Kopf-Aufnahmen und Selfies hilfreich ist. Alternativ gibt es auch weiterhin den ausklappbaren Sucher, dessen Mechanismus nun aber verbessert wurde: Bisher musste man diesen noch dem Ausfahren noch manuell heraus- und reinschieben, nun erfolgt dies automatisch.
In Sachen Geschwindigkeit bedient sich die RX100 VI dem Neuesten, was Sony zu liefern hat. Der Autofokus hat eine rasend schnelle Reaktionsgeschwindigkeit von 0,03 Sekunden und hat 315 Autofokuspunkte, die Serienbildaufnahme liefert bis zu 24 Bilder pro Sekunde mit AF-/AE-Tracking für bis zu 233 Aufnahmen.
Mit dieser Ausstattung ist die neue Sony RX100 VI sicherlich der Maßstab, was Ausstattung und Leistung angeht – und leider auch, was den Preis betrifft. Mit rund 1.300 Euro stellt sie auch preislich das neue Spitzenmodell im Kompaktkamera-Segment dar.
Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen will, kann auch weiterhin zu einem den fünf Vorgängermodelle greifen. Schon ab rund 300 Euro erhält man hier eine ähnlich gute Bildqualität, muss dann aber bei Features, Geschwindigkeit oder Objektiv Abstriche in Kauf nehmen. Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Artikel Individuelles Zubehör für die Sony RX100 sowie 900 Tage mit der RX100: Sonys Kompaktkamera im Langzeittest.