Bilder: Neue Werkstatt
Der Trend hin zu nachhaltigen sowie lokal und ökologisch produzierten Waren scheint ungebrochen, wie auch das Designkollektiv Neue Werkstatt zeigt.
Das – als Bachelorarbeit an der HfG-Gmünd gestartete – Projekt umfasst momentan nur drei Produkte (neben der Uhr und dem Lautsprecher gibt es auch ein Bett) und doch zeigen Neue Werkstatt mit ihrem Manifesto, dass hinter dem Label mehr als der reine Verkauf von Waren steckt: „Wir gestalten, produzieren und vertreiben in enger Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben und Unternehmen. Einfache Gestaltung und hohe Qualität haben dabei den gleichen Stellenwert wie ökologische Herstellung und Transparenz. Eine Werkstatt war schon immer ein Ort, an dem ressourcenorientierte, mit universellen Maschinen gefertigte und reparierbare Produkte hergestellt werden, auf ganz natürliche Weise also nachhaltig und ehrlich. Im Fortschreiten unserer Konsummentalität geriet diese Produktkultur immer mehr in Vergessenheit. Mit unserer heutigen Technologie haben wir allerdings nun die Möglichkeit Serienprodukte ebenso verantwortungsvoll zu gestalten, produzieren und kommunizieren wie in einer solchen Werkstatt, den Ansprüchen unserer Zeit angemessen.“
Diese Grundhaltung ist bezeichnend für einen Wandel, ein Umdenken im Umgang mit Konsumgütern. Zum einen wird vielen Käufern langsam bewusst, unter welchen Verhältnissen und mit welchen Gewinnmargen Produkte in Niedriglohnländern hergestellt werden; zum anderen fördert der technische Fortschritt (man denke nur an die Entwicklung bei 3D-Druckern) die Möglichkeiten enorm, selbstständig und auch in kleinen Auflagen Produkte produzieren zu können. So drängen immer mehr kleine und unabhängige Produzenten in Märkte, welche vorher nur von großen und anonymen Konzernen bedient wurden – und entwickeln dabei moderne Produkte, die spannend und begehrenswert für ihre Zielgruppe sind. Kunden identifizieren sich so mit den Produkten und den Machern dahinter – und bezahlen dafür auch gerne einen etwas höheren Preis. Dass diese Produkte länger genutzt werden und ganz sicher nicht das Schicksal von klassischen „Wegwerfartikeln“ teilen, liegt auf der Hand.
Interessant wird sein, wie sich etablierte Konzerne diesem Trend stellen. Als einer der ganz großen scheint Apple (mal wieder) die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, denn sowohl der neuen TV-Spot „Designed by Apple in California“ als auch die Nachricht, dass der kommende MacPro in den USA hergestellt werden soll zeigen, dass die Themen Lokalität, Produktionsbedingungen und Leidenschaft für das Produkt und deren Nutzer Priorität haben. Es bleibt also spannend, wie sich der Markt weiter entwickeln wird …
Same but different – kleine Hersteller, große Produkte: