Neue Konkurrenz für die hochwertigen Kompaktkameras von Sonys, Panasonic und Canon: Nikon bringt mit der neuen DL-Serie gleich drei neue Modelle auf den Markt, alle mit demselben und 1-Zoll großen Sensor ausgestattet.
Sony machte mit der RX100 und der RX10 den Anfang, Panasonic ist mit der Lumix FZ1000 und der kürzlich angekündigten Lumix TZ101 nachgezogen – und auch Canon stellte vor wenigen Tagen mit der G7 X MKII ein Modell vor, was ebenso den verhältnismäßig großen 1 Zoll-Sensor nutzt.
Nun bringt Nikon mit der neuen DL-Serie gleich drei neue Kameras auf den Markt, die in derselben Liga spielen: Die beiden Modelle DL18–50 f/1.8–2.8 und DL24–85 f/1.8-2.8 heißen so, wie ihre Objektive ausgestattet sind, zudem kommt mit deutlich größerem Gehäuse die zoomstarke DL24–500 f/2.8–5.6 hinzu.
Die Modelle sollen alle in Bildqualität und Bedienung so sehr überzeugen, dass man auch die DSLR-Fotografen als Zielgruppe sieht – bei denen die neuen Modelle nach Nikons Vorstellungen dann die adäquaten Zweitkameras darstellen sollen. Unabhängig von diesen Marketing- und Strategie-Fantasien lesen sich die neuen Modelle auf dem Papier dank des großen Sensor, den lichtstarken Objektiven und zahlreichen Einstellrädern am Gehäuse recht gut.
Alle Modelle sollen einen sehr leistungsfähigen Hybrid-AF besitzen und kommen mit einem Display, was sich neigen und zudem per Touchscreen bedienen lässt – eine Funktion, die Sony seiner RX-Serie nach wie vor verwehrt. Dank Snapbridge-Funktion können die Kameras die Fotos per Bluetooth zum Smartphone bzw. Tablet übertragen, dort können sie dann um GPS-Daten ergänzt werden.
Mit seinem Objektiv tritt die DL24–85 f/1.8-2.8 am stärksten in Konkurrenz zu den Sony RX100-Modellen und der neuen Canon G7 X MKII. Die DL18–50 f/1.8–2.8 bietet hingegen einen 18mm-Weitwinkel, der derzeit in dieser Klasse konkurrenzlos ist.
Die große DL24–500 f/2.8–5.6 nimmt es mit ihrem 21-fach-Zoom und 4K-Videoaufnahmen mit den zoomstarken Modellen von Sony (RX10) und Panasonic (FZ1000 und TZ101) auf.
Randnotiz: Von der Nikon 1-Serie hört man übrigens kaum noch etwas. Einst als ambitionierte Systemkamera-Serie angetreten, setzte Nikon damals schon früh auf den inzwischen populären 1-Zoll-Sensor, blieb aber in Sachen Bildqualität meist hinter Sonys RX100 zurück – und auch bei den Objektiven gab es wenige Neuerungen. So dürften Nikon-1-Fotografen nun etwas neidisch auf die hier verbauten und für die Nikon 1-Serie nicht verfügbaren Objektive schauen.
Bei der Preisgestaltung der drei neuen Modelle geht Nikon übrigens selbstbewusst vor: So sollen die DL24–85 f/1.8-2.8 für 770 Euro, die DL18–50 f/1.8–2.8 für 960 Euro und die DL24–500 f/2.8–5.6 für 1.050 Euro ab dem Sommer 2016 erhältlich sein. Angesichts dieser Preise werden die neuen Nikons erstmal zeigen müssen, wie sie sich im Vergleich zu den etablierten Modellen behaupten.