Es ist soweit: Auch Schindelhauer steigt ins E-Bike-Geschäft ein und bringt mit Karl und Heinrich zwei Modelle, die den Spagat zwischen klassischem Schindelhauer-Design und modernem elektrischen Antrieb wagen.
Nachdem das Angebot an attraktiven Urban E-Bikes rasant wächst, kann sich auch Schindelhauer dem Trend nicht entziehen und bringt für das Modelljahr 2019 mit Karl und Heinrich zwei E-Bikes, die klassischen Tugenden von Schindelhauer ins E-Zeitalter tragen sollen.
Insbesondere Heinrich setzt dabei auf die bekannten Schindelhauer-Zutaten: Von der Farbe Mitternachtsblau über die zahlreichen polierten Teilen und den Leder-Accessoires von Brooks ist alles dabei. Aber auch Anleihen an Schindelhauers letztes Einstiegsmodell Gustav sind zu erkennen: So gibt es auch hier einen Frontgepäckträger, Reifen mit braunen Flanken im 27,5″ Format und den Knick im Oberrohr. Der Riementrieb von Gates ist natürlich ein Muss und findet auch bei den neuen E-Bikes Verwendung!
Und doch muss man feststellen, dass die Transformation ins E-Zeitalter diverse Kompromisse erfordert. Die schlichte und filigrane Eleganz der Räder bleibt dabei etwas auf der Strecke und der sportliche Look ist weniger sichtbar. Ein Umstand, der vor allem auf die technischen Zutaten von Bosch zurückzuführen ist (und zu einem ähnlichen Ergebnis auch beim SD1 von HNF Nikolai führt).
Verbaut ist in den neuen Modellen der Active Line Plus-Antrieb, welcher grundsätzlich beste Voraussetzungen für den urbanen Einsatz bietet: Neben einer sehr geringen Lautstärke und natürlichem Fahrverhalten bietet das System auch einen echten Freilauf oberhalb von 25 km/h, womit das Rad auch jenseits der elektrischen Unterstützung gut zu fahren ist. Ein zusätzlicher Vorteil des Mittelmotors ist, dass er – wie so oft bei Schindelhauer – mit einer Nabenschaltung kombiniert werden kann. Im Fall von Heinrich kommt die bewährte 8-Gang Alfine-Schaltung zum Einsatz.
Karl hingegen ist als reines Singlespeed ausgelegt und konkurriert damit mit Rädern von Coboc, Ampler oder Desiknio. Allesamt Modelle mit unauffälligem Nabenmotor und einem weitgehend unsichtbaren Akku im Unterrohr. Die Vorteile von Karl liegen hingegen bei seinem entnehmbaren Akku mit deutlich mehr Kapazität und dem stärkeren Antrieb. Und wer weiß, vielleicht hat Schindelhauer bald auch noch eine zweite Alternative in diesem Bereich zu bieten …
Insgesamt stellen die beiden neuen Modelle Karl und Heinrich auf jeden Fall eine Bereicherung auf dem Urban E-Bike Markt dar und sind ein guter Kompromiss aus klassischem Schindelhauer Design und moderner Antriebstechnik. Auch wenn in den kommenden Jahren Antriebe und Akkus in den Abmessungen weiter schrumpfen dürften, sind die neuen Modelle für alle interessant, die jetzt auf’s E-Bike umsteigen wollen. Und wer einmal ein solches E-Bike gefahren ist wird wissen, dass man danach kaum noch zurück wechseln möchte.
Beide Räder lassen sich ab sofort über den Fachhandel oder auf der Schindelhauer Website vorbestellen, die Auslieferung soll ab März 2019 erfolgen. Preislich liegen die neuen Modelle bei 3.995 Euro (Karl) bzw. 4.395 Euro (Heinrich) auf gehobenem Niveau – auch hier bleibt sich Schindelhauer treu.